Anima - Die Kleider meines Vaters
Mit behutsamer Distanz
Dokumentarfilm | Deutschland 2022 | 99 Minuten
Regie: Uli Decker
Als die Filmemacherin Uli Decker am Sterbebett ihres Vaters erfährt, dass er heimlich gerne Frauenkleider trug, startet sie eine langjährige Recherche, um seine Geschichte und die seines Doppellebens zu ergründen. Der unterhaltsame, trotz aller Ernsthaftigkeit sogar humorvolle Dokumentarfilm plädiert ebenso klug wie mitreißend für Vielfalt und Toleranz. Dabei geht es nicht nur um den Vater und dessen Biografie, sondern auch um Geschlechterrollen, die katholische Prägung, das Leben in der bayerischen Provinz und die verheerende Wirkung lebenslanger Schuldgefühle.
„Anima – Die Kleider meines Vaters“ berührt, weil der Film nicht emotionalisiert oder kitschig die familiären Umstände beleuchtet. Was primär an der Filmemacherin liegt, die humorvoll und mit feiner Ironie von sich selbst spricht, und mit noch mehr Feingefühl und Zuneigung von ihrem Vater.

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