Ur-gestein

Helly Halaris war Mitglied der Künstlervereinigung “die Arche“ und dem Künstler-Kollektiv Cre-art-ive. Ihr Lebenslauf schmückt zahlreiche Gemeinschafts- und Einzelausstellungen.
Gezeigt werden unter anderem, ihre Radierungen. Sie beinhalten sozialkritische Motive und zeigen eine schockierende Entschleierung,  wie rücksichtslos die Menschen, mit der Natur umgehen.
Doch ihr Hauptinteresse galt der Stein-Bildhauerei. Gelernt bei Johannes Dröge.

So erschuf sie zahlreiche Objekte aus Marmor, Muschelkalk, Alabaster und Speckstein. Optisch wirken sie, wie versteinerte Organismen, florale Objekte, Relikte der Erdentstehung oder Beginn eines neuen Lebens.
Besonders wichtig war ihr, dem Material gerecht zu werden. Aus Liebe zum Naturstein, bezog sie daher die Maserung, Farben und Strukturen, in die Werke mit ein.
Ein einfühlsames Spiel aus kräftigen Schlägen , hämmernder Meißel, Kettensägen-Gerassel, splitternde umherfliegende Steinchen, tagelanges Schleifen bis zur glatten Oberfläche.
Die wachsenden Strukturen von rau und matt, bis wiederum in glänzend, hochpoliert, neigen sich zueinander, und erzeugen so eine weiche Harmonie. Sie verschmelzen in der Oberfläche und wirken sehr natürlich. So ließ sie den Ursprung und den Charakter des Ur-Steins erhalten und verzichtete auf eine künstliche Umformung. Die Bearbeitungszeit einzelner Objekte beinhaltet an die 100 Stunden vorsichtiges Herantasten. Für sie bedeutete dieser meditative Vorgang, eine Art Lebensnotwendigkeit.
Sie ließ den Stein mitbestimmen, und brachte seine Kristalle zum glänzen, denn er existiert weit über unser Leben hinaus.

Begin der Ausstellung ist an ihrem Geburtstag, dem 17 April, um 18 Uhr.